“Es versucht nicht besonders glatt zu sein.”

Auch in diesem Jahr ist das neue Design in dem Sehsüchte aufglänzt ein tragender Pfeiler, der die Stimmung des Festivals für Filmschaffende und Zuschauende visuell einfängt. Über die Abläufe und Herausforderungen hinter dem neuen Look haben wir mit dem diesjährigen Designteam India Aparicio und Malte Hillebrand gesprochen.

Malte Hillebrand und India Aparicio

India und Malte studieren beide im dritten Semester Creative Technologies.

Ihr Studiengang erforscht, wie neue digitale Technologien zu einem kreativen Austausch beitragen können. Im Gespräch mit Celina vom Sehsüchte Team erzählen sie von Ihrer Arbeit am Sehsüchte Design: 

Was hat euch am meisten daran gereizt das diesjährige Design für Sehsüchte zu gestalten?

India: Wir studieren an der Filmuniversität, wodurch wir einen persönlichen Bezug haben. Außerdem habe ich im letzten Jahr an der Ausstellung „Beyond the frame“ mitgearbeitet, wodurch ich schon sehr vertraut mit dem Festival war. Die Arbeit beim Festival im letzten Jahr hat bereits sehr viel Spaß gemacht und das gesamte Erscheinungsbild für das kommende Jahr zu gestalten war für mich nicht nur ein spannender, sondern auch persönlicher und einmaliger Auftrag.

Malte: Dem kann ich nur zustimmen. Letztes Jahr konnte ich auch den Umfang des Festivals zum ersten Mal richtig wahrnehmen und war begeistert, welch großen und professionellen Rahmen dort ausschließlich studentischen Werken gegeben wird. Dies in eine Bildsprache zu übersetzen ist eine einzigartige Möglichkeit.

Was macht das Design für euch aus und wie konntet ihr das „Sehsüchte-Gefühl“ grafisch einfangen?

India: Das diesjährige Design machen für mich die vielen Kontraste in Farbe, Form und Gestalt aus. Sie repräsentieren die Vielfalt und Bandweite der Filme und Filmschaffenden, die das Festival ausmachen. 

Malte: Außerdem strahlt es ausschließlich auf dem schwarzem Grund. Ebenso wie Filmschaffende mit ihren Werken den dunklen Kinosaal erleuchten.

Das diesjährige Call for Entries Poster

Was waren die größten Herausforderungen bei der Ideenfindung?

India: Das Festlegen auf ein Erscheinungsbild. Bei der Ideenfindung sind uns viele spannende Konzepte und Stile ein- und aufgefallen, sodass es schwer war sich auf eines festzulegen.

Malte: Auch etwas zu finden, dass auf den ganzen notwendigen Kommunikanten funktionieren kann und dennoch kohärent ist. Von ausschließlich digitalen Assets bis zu einemganz analogem Pokaldesign, überall muss das Design ganz einzigartig leuchten.

Habt ihr euch für diese Herausforderungen einen festen Arbeitsablauf strukturiert?

India: Da die Aufgaben sehr stark variieren und kaum repetitiv sind haben wir keinen festen Arbeitsablauf, sondern planen eher immer für die kommende Woche. 

Malte: Außerdem verstehen wir uns ja auch auf einer freundschaftlichen Ebene sehr gut und kommunizieren auf Augenhöhe. Das ermöglicht uns im entspannten Austausch gute Ideen zu spinnen und gegenseitig unsere Arbeitsteile fair abzustimmen.

Ist es euch bei der Arbeit wichtiger einen detaillieren Plan zu entwickeln und zu verfolgen oder improvisiert ihr auch gern mal? 

Malte: Wir improvisieren auch gern mal. Dabei kommen oft auch überraschende Ideen zustande.

Welche Produkte sind für euch im Arbeitsprozess am komplexesten zu kreieren? An welchen habt ihr am meisten Spaß? 

India: Bislang waren die ersten Schritte (das Festlegen auf ein Konzept) am komplexesten, da unzählige Möglichkeiten im ersten Ideenprozess entstehen. Aber dadurch ist es auch die Arbeit, die am meisten Spaß macht.

Malte: Spaß macht es auch zu wissen, dass eigene Design später auf dem Festival zu sehen sein wird. Deshalb mag ich besonders das Merchandise und Ähnliches gerne.

Und was ist wenn es doch mal Unstimmigkeiten gibt: Wie einigt ihr euch?

India: Meistens sind wir einer ähnlichen Meinung, aber wenn wir uns nicht entscheiden können lassen wir einfach die GeKo (Gesamtkoordination) entscheiden.

Das Design Team India und Malte bei der Arbeit

Gibt es etwas, womit ihr bei dem Design besonders zufrieden seid? 

India: Mir persönlich gefällt vor allem die Farbwahl sehr und dass es sich gut auf unterschiedliche Medien übersetzen lässt.

Malte: Ich mag, dass es nicht versucht besonders glatt zu sein und eher ein bisschen selbstbewusster ist und sich zeigt.

Gibt es etwas, das für euch beim Designen überhaupt nicht in Frage kommt? Quasi Design-Tabus?

India: Comic Sans.

Malte: Mehr als drei verschiedene Schriftarten, das hat noch nie funktioniert.

Habt ihr Strategien ein kreatives Loch zu umgehen – besonders in Corona-Zeiten?

India: Duschen gehen.

Malte: Spaziergang zum Späti hilft immer.

Diesen Tipp geben wir sehr gerne weiter. Danke, für eure tollen Designideen und dass ihr das 51. Sehsüchte dieses Jahr sichtbar macht!